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ZOEGB Nr. 23 - Leseprobe
Transformation ... einfach machen!
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Transformation ... einfach machen!

 

Transformatoren sind in der Lage Wechselspannungen umzuwandeln. Je nach Verwendungszweck verändern sie eine Eingangs- in eine höhere Ausgangsspannung für den Transport von Strom über längere Strecken oder in eine niedrigere für die Verteilung in der Fläche. Das Stromnetz ist eindeutig definiert und flächendeckend organisiert. Das sorgt für ein stabiles Netz und eine sichere Versorgung.

Transformation in sozialen Systemen bedeutet so viel wie die grundlegende und umfassende Veränderung derselben. Bleibt die Frage nach der Eindeutigkeit: Was sind die Ausgangspunkte, was sind Zielbedarfe? Das sollte doch gründlich reflektiert sein, wenn es um veränderte Stabilität und sichere Zukunft geht.

In diesem Zusammenhang ist „... einfach machen“ vielleicht ein etwas provozierender Titel der aktuellen Ausgabe unseres Magazins, jedoch auch wohltuend klar.

In der Spannung von „kirchlicher Selbstfindung“ (W. Beck) und „dezentraler Selbstorganisation“ (L. Charbonnier) reflektieren die Autor:innen sowohl die Rahmenbedingungen als auch die unterschiedlichen Herangehensweisen an die transformativen Aufgaben, die sich flächendeckend und zugleich sehr verschieden stellen.

Es geht um Fragen des Auftrags (B. Hofmann, M. Gerber), den Hinweis, die „Fläche immer wieder neu wahr(zu)nehmen“ (S. Bauer) oder um die Gelassenheit im Umgang: „Neues auch einfach mal sein lassen“ (M. Herrmann). Welches Rollenverständnis braucht zentrale Leitung in Zeiten „fluider Kirchenbildung“

(R. Hartmann)? „Ermöglichungs- und Erprobungsräume“ zulassen und stärken – diese Stichworte tauchen in diesem Heft häufiger auf.

Mit der Eindeutigkeit von Transformatoren

in Ein- und Ausgangsspannung oder deren Versorgungsauftrag haben komplexe soziale und somit auch kirchliche Wirklichkeiten nichts gemein. Viele versuchen vieles in unterschiedlichen Kontexten. Welche Landkarte, welches Netz sich daraus entwickelt? In diesem Heft suchen verschiedene Perspektiven ohne Anspruch auf die eine Lösung mit Ihnen, den Leser:innen, den kritisch-konstruktiven Diskurs.

 

Eine anregende Lektüre wünsche ich Ihnen im Namen der Redaktion.

 

Für die Redaktion

Bernd Neukirch